Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung Juni 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 2.1.1. Erstes Votum, nicht quotiert |
Antragsteller*in: | Hannah Rosenbaum (KV Dortmund) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 31.05.2024, 18:27 |
A7: Hannah Rosenbaum
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
Wahlkampf ist immer eine sehr intensive Zeit. Geprägt von vielen Eindrücken, Begegnungen und Gesprächen, sowohl draußen auf der Straße als auch im digitalen Raum. Und ihr erlebt sicherlich auch, dass es neben den vielen positiven Erfahrungen auch immer wieder solche gibt, die einen betroffen oder wütend zurücklassen. Besonders belastend sind für mich immer solche Momente, in denen offensichtliche Fakten und Erkenntnisse geleugnet werden. Ich bin in diesem Wahlkampf Menschen begegnet, die geglaubt haben, den menschengemachten Klimawandel gäbe es nicht, die behaupteten der Krieg in der Ukraine hätte bereits längst mit einem Abkommen beendet werden können, was allein durch NATO-Kräfte verhindert werde und solchen, die der festen Überzeugung waren, es gäbe einen großen Geheimplan zum Austausch der Bevölkerung.
In meiner politischen und beruflichen Laufbahn beschäftige ich mich schon lange damit, wie man Menschen wissenschaftliche Erkenntnisse näherbringen und sie partizipieren lassen kann. Aktuell bin ich Teil eines Forschungsprojektes der TU Dortmund, dass sich genau mit diesen Fragestellungen in der Nordstadt befasst. Das ganze Projekt steht unter dem Motto des Wissenschaftsjahres 2024 „Es ist Zeit für Freiheit zu streiten“.
Und für Freiheit, für Demokratie, für Gerechtigkeit, für Klimaschutz und für die Wissenschaft möchte ich für und gemeinsam mit euch im Deutschen Bundestag streiten. Darum bewerbe ich mich für das erste Votum des Kreisverbandes Dortmund.
Es ist Zeit für Demokratie und Wissenschaft zu streiten
Desinformation, Fake News und Fake Facts wie die bereits beschriebenen gehören zu den gewaltigsten Problemen auf dieser Welt. Sie sind die Grundlage dafür, dass Donald Trump wieder Präsident werden könnte. Auf ihr basieren die Umfrageerfolge der AfD und ihretwegen wird immer noch zu wenig gegen die Klimakatastrophe getan. Und das ist keine Gefahr die allein von Rechtsextremen ausgeht. Auch andere politische Kräfte – Wissing, Merz, Söder, Aiwanger oder Wagenknecht, - mischen da munter mit. Auf Kosten unserer Demokratie. Kohleverstromung, Atomkraft, Zuwanderung, Bezahlkarte und vermeintliche Fahrverbote sind da nur die jüngsten Beispiele.
Der Schaden, der täglich durch Desinformation entsteht ist gigantisch. Ich möchte im Deutschen Bundestag dazu beitragen Maßnahmen zu stärken die uns als Gesellschaft widerstandsfähiger gegen Falscherzählungen machen. Bildung, sowie weitergehende Aufklärung sind hier die Schlüssel, um Manipulationsversuche besser erkennen und antizipieren zu können. Hierzu gehört unter anderem eine Verstärkung der Angebote zu digitaler Bildung und Medienkompetenz, aber auch eine verstärkte Förderung von Forschungsprojekten und von zivilgesellschaftlichem Engagement in diesem Bereich. Doch auch wir alle sind hier gefragt, vom Familientreffen bis zur großen politischen Bühne: Beim Widersprechen, beim Aufklären und beim Aufzeigen von Lösungen.
Es ist Zeit für Gerechtigkeit zu streiten
Bildung ist die wichtigste Absicherung unserer Demokratie. Es ist zwingend erforderlich, dass Bildungschancen in Zukunft gerecht und unabhängig von der Herkunft oder dem Geldbeutel der Eltern verteilt sind. Eine Studie des IFO-Instituts hat kürzlich erst gezeigt, wie abhängig die Möglichkeit eines Gymnasialbesuchs von der sozialen Herkunft ist. Eine Ungleichheit, die selbst bei gleichen schulischen Leistungen besteht. So liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Kind von Eltern mit höherem Einkommen auf das Gymnasium zu gehen in NRW bei 60,9 %, kommt das Kind aus einer Familie mit niedrigem Einkommen fällt diese Wahrscheinlichkeit auf nur 26,8 %. Ich bin aufgewachsen in einem der ärmsten Stadtteile Lünens und lebe nun in der Dortmunder Nordstadt. Ich bekomme tagtäglich mit, was solche Ungerechtigkeiten neben der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung auf individueller Ebene für den weiteren Lebensweg bedeuten und wieviel Entscheidungsfreiheit sie nehmen. In Dortmund liegt die Kinderarmutsquote bei 30,6 %, das ist fast jedes DRITTE Kind! Die Gesellschaft darf hier nicht länger schweigend danebenstehen und wir GRÜNE tun das auch nicht! Im Bundestag kämpfen unsere Abgeordneten gerade für die Einführung der Kindergrundsicherung. Und ja, aufgrund der starken Widerstände wird das sehr sicher nicht die Kindergrundsicherung, die wir uns vorgestellt haben. Deswegen müssen wir auch nach der nächsten Wahl weiterkämpfen, damit es endlich einen wirksamen Mechanismus zur Bekämpfung von Kinderarmut gibt.
Schaut man dann auf höhere Bildungseinrichtungen wie Hochschulen und Universitäten setzt sich der Trend leider fort. Im Jahr 2021 standen 37,9 % der Studierenden weniger als 60% des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung, das heißt sie sind armutsgefährdet. Hinzu kommt ein nicht unerhebliches Risiko von Verschuldung, an dem der Staat über Programme wie den KFW-Studienkredit mit Zinssätzen von über 7% aktiv beteiligt ist. Die letzten BAföG-Reformen wurden durch die Inflation vollständig aufgefressen. Hier braucht es endlich ein Umdenken hin zu einer angemessenen, auskömmlichen Förderung von Studierenden. Studierende sollen sich auf ihr Studium fokussieren und keine Existenzängste durchleben müssen! Denn als rohstoffarmes Land können wir uns nur auf das Know-How unserer Bevölkerung verlassen.
Es ist Zeit für Klimaschutz zu streiten
Der Erhalt unserer Lebensgrundlage ist für alles die Grundvoraussetzung. Mein Großvater hat als Hoeschianer auf der Westfalenhütte in einer der CO2-intensivsten Industrien gearbeitet. Heute darf ich als Bezirksbürgermeisterin daran mitwirken, dass aus einem Teil dieser Westfalenhütte ein großer grüner Park und ein neues Wohnquartier wird. Veränderungen und Transformation sind möglich, wir können es schaffen die Emissionen zu senken und gleichzeitig die Lebensqualität zu erhöhen. Aber die Wissenschaft sagt uns ganz klar: Wir müssen uns dafür beeilen. Denn der Klimawandel bleibt die große, weltumspannende Herausforderung unserer Zeit. Wir haben alle nötigen Mittel, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Die Technologien sind da: Windkraft, Photovoltaik, elektrische Antriebe, grüner Wasserstoff.
Als Teil der Regierungen in Bund und Land haben wir GRÜNE es geschafft hier den Ausbau massiv voranzutreiben, aber auch die Widerstände wachsen. Bereits getroffene Entscheidungen werden konsequent in Frage gestellt, Fake News verbreitet und die Bevölkerung grundlos verängstigt. Es muss uns gelingen, die Menschen auf den Transformationsprozess hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft mitzunehmen und ein positives Bild dieser Zukunft zu zeichnen. Hierzu möchte ich mit meiner beruflichen Erfahrung aus dem umweltwissenschaftlichen Bereich und der Wissenschaftskommunikation beitragen. Es muss klar sein: angewandter Klimaschutz ist Menschenschutz.
Liebe Freund*innen,
Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit, Klimaschutz, Wissenschaft und vieles mehr – es gibt zahlreiche Dinge, für die es sich zu streiten lohnt. Und für die ich mit und für euch im Deutschen Bundestag kämpfen möchte. Ich freue mich über eure Unterstützung bei der Wahl zum ersten Votum des Kreisverbandes Dortmund. Solltet ihr Fragen haben, sprecht mich gerne jederzeit an. Ich schreibe, telefoniere oder treffe mich sehr gerne mit euch.
Über mich:
Ich bin Hannah Rosenbaum, 35 Jahre alt und Chemikerin. Ich bin in Castrop-Rauxel geboren, in Lünen-Brambauer aufgewachsen und nun seit fast 15 Jahren Dortmunderin. Ich wohne in der Dortmunder Nordstadt. Seit der Kommunalwahl 2020 darf ich dort auch Bezirksbürgermeisterin sein. Fast zeitgleich bin als Beisitzerin in den Dortmunder Kreisvorstand gewählt worden und dort seit August 2022 Sprecherin. Gleichzeitig engagiere ich mich in der Partei als Beisitzerin im Bezirksvorstand Ruhr und als Sprecherin der LAG Hochschulpolitik. In meiner Vergangenheit war ich sowohl landes- als auch bundesweit in der Hochschulpolitik unterwegs. In meiner Freizeit lese ich so ziemlich alles, was mir an Sachbuch in die Finger kommt. Ihr erreicht mich unter der Telefonummer 01714042735, der Mailadresse Hannah.Rosenbaum@gruene-dortmund.de oder bei Instagram @hannah.rsbm.
Eure Hannah
- Alter:
- 35
- Geschlecht:
- w
- Geburtsort:
- Castrop-Rauxel