Veranstaltung: | Jahreshauptversammlung 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 5.1.2. Sprecher*in |
Antragsteller*in: | Marek Paul Kirschniok (KV Dortmund) |
Status: | Angenommen |
Abstimmungsergebnis: | Ja: 63, Nein: 1, Enthaltungen: 5, Ungültig: 2 |
Eingereicht: | 27.02.2024, 17:52 |
A11: Marek Paul Kirschniok
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
seit 2022 darf ich als Beisitzer im Dortmunder Kreisvorstand unsere politische Arbeit mitgestalten. Es ist für mich eine spannende und lehrreiche Erfahrung, gemeinsam mit tollen und engagierten Menschen tiefer in die Parteiarbeit einzutauchen und viele von euch in politischen Diskursen kennenlernen zu können.
Ich bewerbe mich nun für das Amt des Sprechers im Kreisvorstand, weil ich die Dortmunder Grünen, im KV und in den Ortsverbänden, in ihrem politischen Engagement noch stärker unterstützen und mit euch gemeinsam die nächsten Wahlen angehen möchte. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir dafür euer Vertrauen aussprecht.
Die Herausforderungen sind dabei nicht kleiner geworden. Die Klimakatastrophe ist heute so erfahrbar wie noch nie, 2023 war das bisher wärmste Jahr seit der Wetteraufzeichnung. In vielen Regionen sorgten Waldbrände und Extremwetterereignisse wie starke Regenfälle, Stürme und Überschwemmungen für Chaos.
Kaum zu bestreiten ist, dass wir gerade einen ziemlich historischen Mix aus Herausforderungen zu bewältigen haben: Eine dringend nötige Umstellung auf Klimaneutralität bei gleichzeitig durchschlagendem Arbeitskräftemangel, einer Krise des geopolitisch naiven deutschen Exportmodells, im demografischen Wandel, dem Digitalisierungsdruck, in Zeiten von Wandelskepsis – und einer Welle von Verdruss über die Demokratie, von Populisten geschürt und von Faschisten befeuert.
Genau jetzt sind starke grüne Positionen besonders wichtig: Heute produzieren Wind und Sonne zum ersten Mal mehr Strom als Kohle und Gas. Steigt Deutschland aus der Atomenergie aus und fast keiner merkt es. Werden Verbrennermotoren als Auslaufmodell eingestuft. Der Erfolg des 49-Euro-Tickets gefeiert. Entstehen soziale und ökologische Unternehmen. Verpflichtet das Bundesverfassungsgericht die Bundesregierung zu mehr Klimaschutz, mit der Begründung, dass die Freiheit kommender Generationen nicht weniger zählen darf als unsere Freiheit heute. Wird bei den Vereinten Nationen und internationalen Gerichtshöfen eingefordert, einen Ökozid als Verbrechen anklagen zu können. Nimmt die europäische Bevölkerung Millionen Geflüchtete aus Kriegs- und Krisengebieten auf.
Wir stehen inmitten von Veränderungen, wie sie in der Geschichte bisher wohl nur die Erfindung des Ackerbaus oder die Entstehung von Feudalismus, Industrialisierung und Kapitalismus mit sich brachten. Umbrüche dieser Dimensionen werden als Große Transformationen bezeichnet. Sie stehen im Fokus unserer Politik! Und auch solche Umbrüche wirken kommunal, heute, hier in Dortmund.
Und wir gehen diese Transformation mit Erfolg an. So setzen wir uns konsequent für mehr Klimaschutz, öffentlichen Nahverkehr, Radverkehr, soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Vielfalt vor Ort ein. Förderern erneuerbare Energie und Wärmenetze, um die Energiewende voranzutreiben und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in unserer Kommune zu verringern. Kümmern uns um die Aufnahme von Geflüchteten und die Förderung von Integration. Fördern Kultur und Jugend. Bekennen uns nicht nur zu Vielfalt und Toleranz, sondern leben es auch. Und sind klar in der Abgrenzung von rechtsextremen und faschistischen Positionen.
Doch trotz der sichtbaren Erfolge darf es hier nicht aufhören, um dauerhaft eine positive Veränderung für unsere Stadt bewirken zu können, brauchen wir noch mehr überzeugte Bürger*innen und Verbündete. Entsprechend ist es mir auch ein großes Anliegen, möglichst aktiv auf die Zivilgesellschaft zuzugehen. In Wahlkämpfen und darüber hinaus, um unsere Erfolge und positive Vision grüner Politik zu bewerben. Denn wir sind heute die letzte Partei mit einer positiven Vision und zukunftsgewandter Politik.
Wir spüren die vielfältigen Herausforderungen, vor denen wir stehen, auch deutlich in unseren, größtenteils, ehrenamtlichen Strukturen. Ich sehe dabei sehr engagierte Menschen in unserer Partei, die mit großer Leidenschaft für unsere Ziele kämpfen. Umso schlimmer ist es, dass es Sorgen um die Sicherheit an Wahlständen und im Wahlkampf gibt. Die Stimmungsmache aus dem rechtsextremen Lager darf nicht noch stärker in den öffentlichen Diskurs eindringen. „Grünen-Bashing“ aus Faulheit an der inhaltlichen Auseinandersetzung ist ein trauriger Weg politischer Konkurrenten und stärkt am Ende nur extremistische Kräfte. Diese Faulheit und die daraus folgenden Konsequenzen müssen wir klar benennen. Und wir müssen uns in unseren Strukturen weiterentwickeln, um auch unter erschwerten Bedingungen gemeinsam eine starke Stimme zu sein.
Eine offene und positive Kommunikation ist in dieser Entwicklung ein ungemein wertvoller Faktor.
Wer Wandel will, muss ihn erklären.
Wir sollten nicht nur für unsere positive Vision werben, sondern auch bereit sein, unsere Perspektive zu ändern. Der Bau eines Radweges ist nicht nur ein effektiver Weg für die Verkehrswende, sondern auch eine Chance, einem Kind den sicheren Weg zur Schule zu ermöglichen. Diese Selbstermächtigung verdient mehr Aufmerksamkeit.
Es geht darum, mit den Menschen dieser Stadt gemeinsame Ziele zu finden. Sich noch mehr Perspektivwechsel zuzutrauen und auch die sozialen Stärken in unseren Anliegen zu betonen.
Als zweitgrößte Fraktion im Stadtrat sind wir schon die politische Antriebskraft Dortmunds. Wir müssen uns als Partei in Dortmund noch stärker in den politischen Diskurs einbringen, mit klaren grünen Positionen und Offenheit für die Sorgen der Menschen, auch vor Veränderung. Deshalb sollten wir bei unseren Ideen immer den Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Niemand behauptet, dass unsere heutige Zeit eine einfache oder der gesellschaftliche Wandel leicht sei. Aber ich bin der Überzeugung, dass es Zeitpunkte gibt, an denen man etwas verabschieden muss, damit Raum für Neues entstehen kann. Wir müssen ein paar Dinge anders machen. Wir können das aber auch.
Weg mit dem billigen Populismus und politischer Ignoranz. Weg mit den völkischen und faschistischen Erzählungen.
Meine Hoffnung ist, mit unserem sozial ökologischen Wandel noch sehr viel mehr Menschen erreichen zu können und sie, mit euch gemeinsam, für unsere Politik zu begeistern.
Ich möchte den Blick mit euch nach vorne richten, die Hoffnung in den Mittelpunkt stellen und den Forscher*innengeist und den Spaß am politischen Austausch in uns auf Hochtouren bringen, damit wir gemeinsam über uns hinauswachsen.
In diesem Sinne freue ich mich über eure Unterstützung.
Euer Marek
Meine politischen Herzensthemen sind:
- Grüne Wirtschafts- & Finanzpolitik
- Europa
- Antidiskriminierung/ -rassismus
- Transformation & Klimaschutz
- Digitalisierung
Kurz zu mir:
1980 in Zabrze (Polen) geboren. In Dortmund aufgewachsen. In Dortmund, Düsseldorf, Mainz und Frankfurt BWL und Jura studiert. Seit 2009 selbständiger Unternehmensberater für Finanzierung und Prozessanpassung. Wohnhaft in Dortmund Deusen.
Bei Fragen erreicht ihr mich unter
Tel: +49 156 785 66 539
Instagram: @mpkirschniok
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