Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung 5. Dezember 2024 |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 3.1.1. Wahlkreis 141 Dortmund I |
Antragsteller*in: | Tina Wilken (KV Dortmund) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 11.11.2024, 14:54 |
A1: Martina "Tina" Wilken
Selbstvorstellung
Liebe Freundinnen und Freunde,
ihr habt mir bereits das Vertrauen geschenkt, als Beisitzerin im Vorstand der Grünen Dortmund die Partei und damit unsere Stadt im Sinne unserer Werte tatkräftig zu unterstützen.
Um dieses Engagement für Dortmund zu erweitern, bewerbe ich mich nun für die Bundestagskandidatur im Wahlkreis 1 in Dortmund.
In dieser Zeit stellen sich viele von uns wohl dieselben Fragen: Was verhindert, dass die Welt – im Kleinen wie im Großen – in Kultur-, Besitz-, Revier- und Egokämpfen implodiert? Was verhindert den Hass, die offen gelebte Ausgrenzung von jedem, der oder die nicht exakt so lebt wie man selbst?
Meine Antwort darauf ist in der Philosophie zu finden: die Besinnung auf den Satz von der elementaren Gleichheit aller Menschen.
Dieser Satz besagt, dass es kein Leid auf der Welt gibt, das mich nichts angeht. Dass ich mich zu jeder Sekunde darauf besinne, den Menschen hinter der Aussage, hinter der Tat, hinter der Sucht oder auch hinter der Parteizugehörigkeit zu sehen.
Es ist auf Forschungsebene bereits weitreichend bekannt, dass aus dem Gefühl der Verlassenheit und Einsamkeit eine starke Sehnsucht nach Zugehörigkeit entsteht.1 Wird diese Sehnsucht aufgrund von Ausgrenzung nicht erfüllt, schlägt sie in Angst oder Aggression um – meist in eine explosive Kombination aus beidem: Hass. Und genau an diesem Punkt möchte ich politisch ansetzen. Mit einer Politik, die Hände reicht, statt auszugrenzen. Mit einer Politik, die bei Entscheidungen die Menschenwürde nicht nur wahrt, sondern sie in den Mittelpunkt stellt.
Das beginnt für mich mit der Unterstützung wohnungsloser Menschen, ihre Würde zu erhalten – durch ein größeres Angebot an Wohnraum und öffentlich zugänglichen Waschräumen. Suchtkranken Menschen nicht mit Verachtung zu begegnen, sondern ihre Not anzuerkennen und Drogenkonsumräume zu schaffen. Denn durch die Sucht und die einhergehende gesellschaftliche Ablehnung entwickeln viele Konsumierende ein Gefühl der Wertlosigkeit. Ein respektvolles und unterstützendes Umfeld durch zugängliche Konsumräume kann ihnen helfen, ein positives Selbstbild zu entwickeln – die zwingende Grundlage für einen Weg aus der Sucht.
Meine Politik geht über eine Migrationspolitik, die auf basaler Psychologie gründet. Sie verschafft Menschen, die vor Terror, Krieg und Armut fliehen, so schnell wie möglich Sinnhaftigkeit, und ermöglicht ihnen dadurch ein selbstbestimmtes Leben. Dazu gehört eine deutlich schnellere Integration durch die Möglichkeit, Arbeit aufzunehmen. Ich fordere die Erweiterung psychosozialer Begleitung für durch Flucht und Krieg mehrfach traumatisierte Menschen.
Und meine Politik endet auch nicht mit dem Schutz von Frauen in unserer Gesellschaft. Ich setze mich für Aufklärung über Gewalt an Frauen ein. Ich ermutige, genauer hinzusehen, zuzuhören und Zivilcourage zu zeigen. Ich werde Themen wie häusliche und sexualisierte Gewalt aus der Tabuzone holen und patriarchale Strukturen aufbrechen, um so jedes Geschlecht in unserer Gesellschaft zu schützen.
Kurzum stehe ich für eine Politik, die aus einer Liebe für Menschen erwächst. Eine Politik des Hände-Reichens statt der Ausgrenzung. Unter diesem Leitfaden bewerbe ich mich dafür, die Werte der Grünen Dortmund im Wahlkreis-Wahlkampf in die Bevölkerung zu tragen und stellvertretend für uns – mit eurem Vertrauen im Gepäck – zu einer gerechteren und nachhaltigeren Gesellschaftsstruktur beizutragen.
Ich möchte mich gemeinsam mit euch auf den Weg machen - von einem Ich zu einem Wir.
Tina
Zu meiner Person:
Mein Name ist Martina (Tina) Wilken, ich bin Lehrerin an einem Berufskolleg mit den Fächern Biotechnik und Deutsch. Vor meinem Lehramtsstudium habe ich als Friseurmeisterin in Stuttgart und Münster gearbeitet.
Meine politische Arbeit reicht von ehrenamtlicher Tätigkeit in der Unterbringung und Versorgung geflüchteter Menschen über die Mitarbeit bei Catcalls of Münster e.V. bis zu einem Ehrenamt in einem Nachmittagstreff für von Armut betroffene Kinder. Privat und beruflich bilde ich mich seit 2018 in den psychologischen Strukturen und Grundlagen von Rassismus, Extremismus, Sucht und Antifeminismus fort. Ich lebe mit zwei kleinen Hunden im Dortmunder Kreuzviertel.
1 American Psychological Association. (2019). Isolation and Mental Health. APA Monitor on Psychology. Verfügbar unter: https://www.apa.org/monitor/2019/05/ce-corner-isolation
- Alter:
- 38
- Geschlecht:
- weiblich