Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung 5. Dezember 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 3.1.2. Wahlkreis 142 Dortmund II |
Antragsteller*in: | Hannah Rosenbaum (KV Dortmund) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 02.12.2024, 17:04 |
A2: Hannah Rosenbaum
Selbstvorstellung
Hoffnung und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten
Liebe Freund*innen,
Vor ein paar Monaten habe ich mit Menschen bei einer Veranstaltung über Begriffe wie Hoffnung, Zuversicht und Zusammenhalt diskutiert. Ich glaube, ich erzähle hier nichts Neues, wenn ich sage, dass diese Werte aktuell wichtiger denn je erscheinen, aber auch schwerer zu finden sind.
Ein Ereignis wurde besonders häufig erwähnt, dass all diese Werte verkörpert: die Proteste gegen die Massendeportationsfantasien der AfD und anderer rechter Kräfte Anfang dieses Jahres. 30.000 Menschen in Dortmund, und über eine Million deutschlandweit, sind auf die Straße gegangen, um zu zeigen, dass wir für eine offene, tolerante Gesellschaft stehen. Wir halten zusammen.
Leider hat sich die Kraft dieser Proteste nicht über den Sommer erhalten, aber sie haben gezeigt, was alles möglich ist – mit einer gemeinsamen, verbindenden Erzählung. Genau an einer solchen einigenden Erzählung fehlt es uns momentan. Dafür braucht es mehr Politik, die zeigt, was möglich ist, die eine positive Zukunft aufzeigt, Sicherheiten bietet und Verbundenheit schafft. Dies steht im Kontrast zur aktuellen öffentlichen Debatte, die von Angst und Hass geprägt ist.
Die aktuelle Kommunikation der Parteien auf allen Ebenen zeigt: Das können nur wir GRÜNEN.
Hier erhalten wir gerade auch massiven Zuspruch von tausenden Menschen in ganz Deutschland, die sich entscheiden, Mitglied zu werden. Auch in Dortmund spüren wir gerade diese Aufbruchstimmung, haben nun erstmals über 800 Mitglieder und das Wachstum hört nicht auf. Das gibt Kraft und zeigt, dass GRÜNE Politik weiterhin einen großen Unterschied macht. Gemeinsam können wir so einen Wahlkampf gestalten, der genau diese Werte nach außen transportiert.
Dass viele Menschen in Zeiten großer Umbrüche und des Wandels Sorgen haben, ist verständlich. Die Transformationserfahrungen meiner Familie waren ebenfalls nicht positiv. Mein Uropa war Bergmann, mein Opa Stahlarbeiter bei Hoesch, und meine Mutter hat auf der letzten Zeche Dortmunds „Minister Stein“ in Eving gearbeitet. Sie alle haben das Ende ihrer Jobs noch selbst miterlebt. Selbstbestimmt die eigene Zukunft gestalten war da nicht möglich.
Deswegen ist es so wichtig, dass wir die Menschen bei der sozial-ökologischen Transformation mitnehmen, sie zu handelnden Akteur*innen machen. Wir müssen notwendige Veränderungen zu einem gemeinsamen gesamtgesellschaftlichen Projekt machen, mit einer Zukunftsvision, von der alle profitieren können.
Entscheidend wird sein, dass wir hier mit den Menschen in Dortmund ins Gespräch kommen, und zwar drüber, was sie gerade beschäftigt, was ihre Sorgen sind, was sie sich für eine Zukunft wünschen und was sie dafür brauchen. Und genau das möchte ich mit euch in den kommenden Wochen und Monaten tun: Von Eving und Scharnhorst über die Nordstadt und Brackel bis Aplerbeck und Hörde – den Menschen zuhören, sie ernst nehmen.
Desinformation als Bedrohung für die Demokratie
Gemeinsam können wir denen, die unsere Gesellschaft spalten und polarisieren wollen, die Grundlage entziehen. Nehmen wir ihnen das, was sie stark macht: ihren Hass, ihre Lügen und Desinformationskampagnen.
Desinformation, Fake News und Fake Facts gehören zu den gewaltigsten Problemen auf dieser Welt.
Sie sind die Grundlage dafür, dass Donald Trump überhaupt wieder Präsident werden konnte. Sie basieren auf den Umfrageerfolgen der AfD und verhindern, dass ausreichend gegen die Klimakatastrophe getan wird. Diese Gefahr geht nicht nur von Rechtsextremen aus.
Auch andere politische Kräfte – wie Lindner, Merz, Söder oder Wagenknecht – mischen da munter mit, und zwar auf Kosten unserer Demokratie. Kohleverstromung, Atomkraft, Zuwanderung, Bezahlkarte sind nur die jüngsten Beispiele.
Wissenschaftskommunikation stärken
Als GRÜNE waren wir schon immer die Partei, die an der Seite der Wissenschaft steht. Die Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse kann jedoch noch besser gelingen und mehr Menschen erreichen.
In der Dortmunder Nordstadt habe ich im Rahmen des Wissenschaftsjahres an einem Forschungsprojekt teilgenommen und mitgewirkt. Unter dem Oberbegriff Freiheit wurde in Reallaboren daran gearbeitet, wie es gelingen kann, Menschen nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse näherzubringen, sondern sie aktiv daran partizipieren zu lassen.
Solche Bestrebungen, sei es aus dem Wissenschaftsbetrieb oder aus zivilgesellschaftlichem Engagement heraus, müssen noch stärker gefördert werden, um die Resilienz der Bevölkerung gegen solche Falscherzählungen zu stärken. Und genau deswegen braucht es auch eine Bundeszentrale für digitale Bildung und Medienkompetenz.
Politik, die Verbundenheit stärkt
Für eine gemeinsame positive Zukunftsvision müssen wir nicht nur den Gegnern das Handwerk legen, sondern auch Sicherheiten schaffen.
Gerade in der sozialen Dimension von Sicherheit haben viele Menschen das Vertrauen verloren. Es ist nun an uns, die guten Ideen aus dem Wahlprogramm wie Kindergrundsicherung und Klimageld nicht verloren zu geben, sondern weiter für ihre Umsetzung zu kämpfen.
Weiter dafür zu kämpfen, dass wir endlich da investieren können, wo alle davon profitieren- in unserer öffentlichen Infrastruktur – den Radwegen, den Datennetzten, den Schulen – mit einer dringend nötigen Reformation der Schuldenbremse.
Bildung in den Fokus
Ein Schlüsselfaktor muss das Thema Bildung sein. Als ich in Lünen-Brambauer in die Grundschule kam, hatte kaum jemand in meiner Klasse eine faire Chance. Bildungserfolg war vom Einkommen der Eltern abhängig. Heute erlebe ich als Bezirksbürgermeisterin der Dortmunder Nordstadt dieselbe Geschichte immer wieder.
Bei der frühkindlichen Bildung angefangen, über die Schulen bis zur Ausbildung und den Hochschulen müssen wir Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene besser unterstützen.
Das Startchancenprogramm und die BAföG-Novelle sind hier gelungene erste Schritte, die nun konsequent und selbstbewusst fortgeführt werden müssen. Denn nichts kann einem so stark zu einem selbstbestimmt handelnden Akteur der eigenen Zukunft machen wie ein erfolgreicher Zugang zu Bildungsmöglichkeiten. Wir brauchen endlich ein Zukunftsinvestionsprogramm Bildung!
Liebe Freund*innen, ich glaube daran, dass die Zukunft mehr sein kann als Angst, Frustration und Wut. Sie kann aus Hoffnung, Zuversicht und gegenseitigem Zusammenhalt bestehen, auch über Grenzen hinweg. Für eine Politik, die genau das unterstützt, möchte ich gemeinsam mit euch kämpfen. Im Juni habt ihr mich mit dem ersten Votum des KV Dortmund für die Wahl der Landesliste unterstützt, vielen vielen Dank. Nun bitte ich um euer Vertrauen als eure Direktkandidatin im Wahlkreis Dortmund 2 (142).
Eure Hannah
Ich bin Hannah Rosenbaum, 36 Jahre alt und Chemikerin. Ich bin in Castrop-Rauxel geboren, in Lünen-Brambauer aufgewachsen und seit fast 15 Jahren Dortmunderin. Ich wohne in der Dortmunder Nordstadt. Seit der Kommunalwahl 2020 bin ich dort auch Bezirksbürgermeisterin. Fast zeitgleich wurde ich als Beisitzerin in den Dortmunder Kreisvorstand gewählt und bin seit August 2022 Sprecherin. Gleichzeitig engagiere ich mich in der Partei als Beisitzerin im Bezirksvorstand Ruhr und als Sprecherin der LAG Hochschulpolitik. In meiner Vergangenheit war ich sowohl landes- als auch bundesweit in der Hochschulpolitik aktiv. Wenn ich dazwischen Zeit habe, lese ich so viele Sachbücher wie möglich.
- Alter:
- 36
- Geschlecht:
- w
- Geburtsort:
- Castrop-Rauxel